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Das Leben ist schön!

Schönheit steckt in vielen Details - die Wiener Karlskirche

Ob Gebäude schön sind oder nicht, liegt in den Augen des jeweiligen Betrachters. Die Kunsthistorikerin Dagmar Redl zeigt das am Beispiel der Wiener Karlskirche. 

Von Christopher Erben

03.07.2019 | miteinander.at

 

Karlskirche - Wien

Erhabene Schönheit: Die Karlskirche thront am Wasser und ist eines der Wahrzeichen von Wien. Das Barockjuwel wurde im 18. Jahrhundert erbaut.

 

„Ja, das ist hier mein Lieblingsort in Wien“, schwärmt Dagmar Redl. Sie steht am Wiener Karlsplatz. Vor ihr erhebt sich die Karlskirche, deren weiße Fassade und Türme in der Sonne strahlen. Langsam nähert sie sich dem imposanten Bau – vorbei an dem breiten Brunnen, vorbei an den vielen Menschen, die sich hier ausruhen und im Freien einen warmen Sommertag genießen. 

 

Dagmar Redl ist Kunsthistorikerin und arbeitet heute als Bauhistorikerin in Salzburg. Während ihres Studiums an der Universität Wien spezialisierte sie sich auf die Architektur von historischen Gebäuden. So setzte sie sich in ihrer Diplomarbeit etwa mit der Meidlinger Pfarrkirche am Migazziplatz und der Johann-Nepomuk-Kirche in der Praterstraße auseinander. Auch die Karlskirche zog sie damals in ihren Bann und lässt sie seither nicht mehr los, wie sie sagt. Das Erleben von Kirchenräumen war für Dagmar Redl entscheidend für ihre spätere Berufswahl.


Auf Herz und Seele


Bauwerke wie die Karlskirche sind zweifellos schön. Zweifellos? Über Schönheit lässt sich ja bekanntlich nicht streiten – das gilt auch für die Architektur und Kunstgeschichte. Daher wird dort der Begriff der Schönheit auch seit rund 150 Jahren bewusst vermieden. Und so empfiehlt Dagmar Redl, sich ganz vorbehaltlos als Betrachter auf Gebäude wie Kirchen einzulassen: Wenn sie „auf Herz und Seele“ wirken, dann entfalte sich schließlich auch ihre verführerische Kraft, dann zeige sich dem Betrachter ihre ganze Schönheit. 

 

In der Architektur wird der Begriff Schönheit seit rund 150 Jahren bewusst vermieden.

 

Schwieriger gestalte sich das gewiss bei einer überwiegend funktionalistischen modernen Architektur, so Redl. Viele Neubauten – einfach, schnell und möglichst preiswert gebaut – blieben somit lieblos und würden keinerlei Rücksicht etwa auf die vorhandene Struktur und die Gebäude der Umgebung nehmen, kritisiert die Kunsthistorikerin. 

 

Für die Kunsthistorikerin Dagmar Redl ist ganz klar der Karlsplatz mit gleichnamiger Kirche ihr Lieblingsort in Wien. 


Die Augen sollen staunen


„Ich kann mich an der Karlskirche einfach nicht sattsehen“, gibt Dagmar Redl zu. „Jedes Mal, wenn ich hier bin, brauche ich länger, um sie in ihrer Vollkommenheit und Schönheit zu begreifen und zu genießen.“ Nicht nur das Äußere, auch das Innere des von Johann Bernhard Fischer von Erlach geschaffenen Barockjuwels besticht. Besonders imposant gestaltet sich dabei der Blick aus luftiger Höhe: Ein Aufzug im Mittelschiff bringt Besucher in rund 70 Meter Höhe. Penibel mustert Dagmar Redl hier die Fresken. „Vor Jahren konnten nur die Restauratoren so nahe an sie ran“. 

 

Von oben blickt Redl durch das große Fenster hinunter auf das bunte Treiben rund um den Brunnen am Vorplatz. „Die Wahrnehmung der Schönheit eines Gebäudes ist immer eine Frage des Auges und des Standpunktes“. Jeder kann die Schönheit hier aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmen – von unten oder von oben, von innen und von außen. 

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