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Eine Steyler Missionsschwester, ein Ordensmann aus dem Stift Admont und ein Student der Wirtschaftsinformatik erzählen von „ihrem“ Sommer.

 

Dass Sommer nicht unbedingt Urlaub, Erholung oder Reisen bedeutet, wissen jene, die als Kinder und Jugendliche im Sommer in der elterlichen Landwirtschaft geholfen haben. Dass sich manche Pläne für den Sommer nicht umsetzen lassen, wissen wir alle spätestens seit vergangenem Jahr. Aufgezeichnet von Sandra LOBNIG

 

miteinander 5-6/2021

 

Schwester Lucia Budau, 42, Steylermissionsschwester in Innsbruck und gebürtige Rumänin

 

Im Sommer in Rumänien habe ich entweder meinen Eltern auf dem Feld geholfen oder sehr viel mit den Kindern aus der Nachbarschaft gespielt. Es war jeden Tag wie ein kleines Fest, wenn wir uns getroffen haben. Wir waren unglaublich kreativ und haben uns selbst Spiele ausgedacht. Ich erinnere mich zum Beispiel an ein Spiel, bei dem wir aus leeren Streichholzschachteln einen großen Stab gebastelt haben, den wir dann mit einem Stein erwischen mussten. Im Sommer hat auch unser Kirchweihfest stattgefunden. Dafür wurde alles sauber gemacht. Wir haben alle Teppiche zum Fluss getragen, um sie dort zu waschen. Dabei sind wir natürlich auch selber geschwommen. Auf Urlaub sind wir nie gefahren. „Urlaub“, im Sinne von chillen, so wie ich es dann hier in Österreich kennen gelernt habe, kannte ich gar nicht. Wenn mein Vater frei hatte, dann für die Feldarbeit oder um eine Kur zu machen. Als ich älter wurde, sind wir mit der Pfarre hin und wieder ein Wochenende auf den Berg gefahren. Jetzt im Kloster hat Urlaub für mich eine wichtige Bedeutung: Das ist die Zeit, in der ich meine Mutter in Rumänien besuchen kann und mit ihr Zeit verbringe.

 

 

 

 

Altabt Bruno Hubl, 74, Stift Admont

 

Im Sommer bin ich aus dem Stiftsgymnasium nach Hause nach Oberösterreich zu meinen Eltern gefahren. Ich habe sie nach längerer Zeit wieder gesehen, weil wir damals auch am Wochenende im Internat geblieben sind. Ich erinnere mich, wie ich das letzte Stück des Weges zu Fuß gegangen bin und dann beim Haus angeläutet habe. Meine Geschwister und meine Eltern haben mich schon erwartet. Den Sommer haben wir mit Arbeit in der Landwirtschaft meiner Eltern verbracht. Gras gemäht für die Kühe, Getreide geerntet, Garben gebunden. Ob die Arbeit hart war? Sie gehörte einfach dazu, da hat die ganze Familie zusammengeholfen. Wir sind dabei bloßfüßig über das Stoppelfeld gelaufen. Das waren wir gewohnt. Die Jause haben wir oft mitgehabt, der Most wurde auf dem Feld in den Schatten gestellt. Später haben wir dann zusammen auf dem Feld gejausnet. Urlaub war nicht üblich, aber der ist mir gar nicht abgegangen. Dafür gab es einige Feiertage im Sommer und die Sonntage. An denen haben wir nicht gearbeitet.

 

Eric Disson, 28, Student der Wirtschaftsinformatik in Wien

Der Sommer im vergangenen Jahr war von Unsicherheit durch Corona geprägt. Gleichzeitig war es eine Phase des Aufatmens mitten in der Corona-Pandemie. In der Katholischen Hochschulgemeinde, in der ich im Programmteam mitarbeite, haben wir viele Veranstaltungen

geplant und wussten lange nicht, ob und in welcher Form sie stattfinden können. Wir organisieren ja viele größere Sachen für größere Gruppen. Die brauchen etwas Vorlaufzeit. Da war es oft schwierig, zu entscheiden, ob wir sie überhaupt planen oder ob wir sie von vornherein absagen sollen. Unsere traditionelle Wallfahrt nach Mariazell zum Beispiel wäre rund um Osternangedacht gewesen. Die mussten wir zu dem Zeitpunkt aber absagen. Im Sommer, als die Vorschriften wieder gelockert wurden, haben wir sofort die Gelegenheit

genutzt und die Wallfahrt gemacht. Es waren dannzwar nicht alle dabei, die ursprünglich mitkommen wollten, aber wir waren trotzdem ziemlich viele. Viele Studenten, vor allem die aus dem Ausland, sind nämlich auch im Sommer in Wien geblieben. Sie waren unsicher, ob sie später problemlos wieder nach Österreich zurückkommen können.

 

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