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Sommerkirche in Vorarlberg

Von Juni bis September lädt die katholische Kirche Vorarlberg zum zweiten Mal zur „Sommerkirche“ ein und überrascht mit vielen verschiedenen Initiativen der gelebten Gastfreundschaft in und vor der Kirche, auf dem Berg oder am Bodensee-Ufer.

Von Martin FENKART

 

miteinander 5-6/2021

„Was ich dir wünsche: Leuchtende Sommersonne über dir, ein Herz voller Lieder und Freunde, die stets auf dich warten“, heißt es in einem irischen Segenswunsch. Und der soll kommenden Sommer auch in Erfüllung gehen. Bereits zum zweiten Mal lädt die Diözese Feldkirch zur Sommerkirche mit interessanten Angeboten ein. Damit zeigt sich: Corona macht auch erfinderisch. Von Juni bis September werden Alpgottesdienste gefeiert, die Pilgerwege quer durch Vorarlberg neu bekannt gemacht, Klostergärten zum Besuch geöffnet oder es finden geführte Kräuterwanderungen statt. Für junge Menschen bewegt sich die sogenannte „PopUpChurch“ vom Freibad zum Wochenmarkt oder zum Open-Air-Gelände. Verschiedene kirchliche Einrichtungen, Einzelpersonen oder Pfarren beteiligen sich am Programm und zeichnen so ein frohes und gastfreundliches Bild von Kirche.

 

Sich Zeit nehmen

 

Ein Schwerpunkt in diesem Sommer sind die Dialoginitiativen: Bereits zu Ostern haben 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter quer durchs ganze Land unterschiedliche Möglichkeiten vorgestellt, wie man auf erfrischende Art und Weise über alltägliche Dienstleistungen von Kirche hinaus mit verschiedenen Menschen ins persönliche Gespräch kommen kann. Das beginnt bei der gemeinsamen Gestaltung des Pfarrgartens und reicht bis zur Kirchenführung für blinde Menschen. Eingeladen wird zu Erfrischungs-Stationen im Supermarkt, zur Fotoaktion, zu Straßenexerzitien, zu Kleidertauschbörsen oder zum Sommer-Sondereinsatz der Sternsinger am Bodenseeufer. Mancherorts gibt es einen „Segen to go“ oder andere überraschende Ideen.

 

Nach zahlreichen Erfahrungen des Lock-downs, des Verzichts auf öffentliche Veranstaltungen, des Reduzierens auf das Notwendigste auch in der Kirche ist die Sommerkirche daher ein Vorschlag, die Sommermonate zu nutzen, um das persönliche Gespräch anzuregen und das Zuhören zu fördern, besonders gegenüber jenen Menschen, mit denen wir im kirchlichen Alltag sonst nicht so oft zusammenkommen.

 

Heiligen Boden betreten

 

Manche vermuten hinter der Sommerkirche ein Kommunikationsgewitter oder eine sogenannte Eventpastoral. Und wenn? Wäre das denn so verkehrt, für Überraschungen zu sorgen und mit jenen Menschen in Kontakt kommen und in Beziehung treten zu wollen, die man für gewöhnlich beim Kirchbesuch eher nicht antrifft? Vertun wir nicht im Alltag zu viel Zeit damit, uns als Kirche um uns selber zu kümmern? Und wäre es nicht Frischzellenkur für uns, gerade jenen Menschen ein Ohr zu schenken, die eine kritische Außenperspektive auf Diözese oder Pfarre haben?

 

Mit den Dialoginitiativen verfolgt man in Vorarlberg seit dem diözesanen 50-Jahr-Jubiläum im Jahr 2018 den Weg, „Dialog und Gastfreundschaft“ als kirchliche Grundhaltung einzuüben. Um sich für unterschiedliche Menschen einzusetzen, müssen wir zuerst einmal mit ihnen in Kontakt treten und sie kennenlernen. Bischof Benno Elbs meint dazu: „Entscheidend ist, in jeder Begegnung den anderen Menschen in Liebe und Wertschätzung anzunehmen und vor dem heiligen Boden des anderen die Schuhe auszuziehen. Entscheidend ist die Qualität der Begegnung.“


Martin Fenkart

ist seit fünf Jahren Pastoralamtsleiter der Diözese Feldkirch. Davor war er fünf Jahre Referent für Berufungspastoral. 

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