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Unsere Themen im Jahr 2015

Krankendienst als Gottesdienst

„Heilt die Kranken und verkündet das Evangelium“ – Diesem Auftrag Jesu haben sich die Kamillianer verschrieben. Seit 110 Jahren wirken sie auch in Österreich.

 

Ein rotes Kreuz war bereits Ende des 16.Jahrhunderts das Erkennungszeichen jener, die an den Kriegsschauplätzen und Schlachtfeldern die Verwundeten und Verletzten versorgten – obwohl die Hilfsorganisation „Rotes Kreuz“ erst viel später, im Jahr 1864, gegründet wurde. Wahrscheinlich wurde der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant bei der Schlacht von Solferino auf das Symbol aufmerksam, das dort Ordensmänner, die sich um Verletzte kümmerten, auf ihrem Habit trugen. Ein einfaches rotes Kreuz mit einem längeren Längs- als Querbalken zierte das schwarze Ordensgewand der Kamillianer seit ihrer Gründung. Mit der heute weltweit bekannten Hilfsorganisation verbindet

die Ordensgemeinschaft aber nicht nur das Symbol, sondern auch ihre Aufgabe.

 

Seit 1906 in Wien

1591 gründete der Italiener Kamillus von Lellis den Krankenpflegeorden, der später nach ihm benannt wurde. „Heilt die Kranken und verkündet das Evangelium!“ Diesen Auftrag gab Kamillus seinen Gefährten mit auf den Weg. Eine zeitlose Aufgabe. Begonnen hat die Arbeit des Kamillianerordens hierzulande 1906. Am Stadtrand von Wien übernahmen die Kamillianer die Krankenseelsorge im sogenannten Versorgungsheim in Lainz, dem mit rund 5.000 Betten damals größten Altersheim Europas. Diese Aufgabe übernahmen die Ordensbrüder dann in fast allen Krankenanstalten in Wien. Von Anfang an lag der Schwerpunkt der Kamillianer in Österreich in der Krankenhausseelsorge und der seelsorglichen Betreuung der Ärzte und des Pflegepersonals.

 

Spiritualität und Praxis

Neben der Seelsorge zählt auch die Pflege von Kranken zu den Ordensaufgaben. Weltweit unterhalten die rund 1.100 Kamillianer Krankenhäuser, Gesundheitsstationen, Lepradörfer, Aidszentren und Ausbildungsinstitute für Ärzte und Gesundheitsberufe. Ihre Spiritualität speist sich dabei aus drei Quellen: dem Lebensbeispiel des Ordensgründers Kamillus von Lellis, der Ordensregel und der Heiligen Schrift. Christus ist für die Ordensmitglieder in ihrem Dienst in zweifacher Weise präsent: in ihrer Identifikation mit dem barmherzigen Jesus und im Kranken selbst, der als leidender Mensch für den gekreuzigten Christus steht. Kamillus war eine praxisbezogene Spiritualität wichtig: „Eine Frömmigkeit, die die Werke der Nächstenliebe vernachlässigt, ist falsch.“ So forderte der Heilige eine Frömmigkeit der Tat, in der gleichsam die Arbeit an und mit den Kranken selbst zum Gebet wird, also der Dienst am Kranken zum Gottesdienst, das Krankenhaus zur Kirche und das Krankenbett zum Altar.

 

Zahlreiche Mitarbeiter

Dieses besondere Charisma, die Liebe zu den Kranken, leben heute mit den Kamillianern auch rund 2.000 Ordensfrauen. Die Arbeit des Ordens tragen aber auch zahlreiche „Kamillianische Familien“ maßgeblich mit. Das sind Laiengruppen, die sich in den Gemeinden und Spitälern um kranke und hilfsbedürftige Menschen kümmern. Die Männer und Frauen werden in speziellen Kursen auf ihre Arbeit vorbereitet. Die Mitglieder der „Kamillianischen Familien“ treffen sich auch regelmäßig zum Gebet und Erfahrungsaustausch in den Pfarren. Von den ersten in Österreich entstandenen Familien ausgehend wurden weitere in Südtirol, Kroatien, Rumänien und Ungarn gegründet. Heute gibt es rund 220 solcher Familien mit rund 2.800 Mitgliedern in 22 Ländern.

 

Daniel Seper

CANISIUSWERK
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