Mag. Lukas Cioni
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miteinander-Magazin
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miteinander 9-10/2024
Wann haben Sie zuletzt lauthals gelacht?
Als mein dreijähriges Enkelkind beim Kuchenessen zu mir sagte: „Oma, da musst du viel trinken, sonst staubt dir der Kuchen bei den Ohren heraus.“
Wer hat Sie auf Ihrem Lebensweg inspiriert?
Zuallererst meine Familie – meine Eltern, Geschwister und die ganze Großfamilie, aus der ich stamme. Ich durfte eine starke Beheimatung und Geborgenheit erleben, die Kraft und Vertrauen für mein ganzes späteres Leben grundgelegt haben. Es gab auch ein gutes Miteinander in unserem Ort und in unserer Pfarre, wo ich in verschiedenen Menschen Vorbilder entdeckte, die mich inspirierten. Auf das Theologiestudium aufmerksam wurde ich etwa durch einen Heimatpfarrer. In der Folge lernte ich viele besondere Menschen und Freunde in meiner Studienzeit kennen, während ich neben Religionspädagogik Lehramt für Mathematik studierte. Diese Freundschaften mit Gleichgesinnten halten bis heute und sind Stützen in meinem Leben. So sind es gerade auch Wegbegleiter aus dieser Zeit, die mich jetzt ermuntert und bestärkt haben, dass ich diesen neuen Schritt zur Schulleiterin des Borromäums wage.
Woraus schöpfen Sie Kraft und Zuversicht?
Es ist wichtig, dass ich ein Zuhause habe, wo ich mich richtig wohl fühle, und eine Familie, die Beheimatung und Sicherheit gibt. Besondere Kraft gibt mir mein Glaube, das Gebet allein und in der Gemeinschaft im Gottesdienst.
Was bereichert Sie in Ihrem beruflichen Alltag?
Ich habe meinen Beruf und meine Arbeit als Pädagogin von Anfang an geliebt und heute noch genauso. Ich sehe es als großes Geschenk, dass ich in meinem Beruf genau meine Fähigkeiten entfalten kann und meine „Arbeit“ gleichzeitig eine Lieblingsbeschäftigung von mir ist. Es bereichert mich, wenn ich ehemalige Schüler nach langer Zeit treffe und sie mir sagen, dass sie gern und dankbar an den gemeinsamen Unterricht denken. Wenn ich im Herbst die Leitung unserer Schule übernehmen werde, will ich meine vielen Erfahrungen einbringen und meine Begeisterung für Schule weiterschenken.
Was wünschen Sie sich von der Kirche?
Seit Kindertagen bin ich mit der Kirche stark verbunden: durch die Mitarbeit in der Pfarre, durch mein Theologiestudium und den Religionsunterricht. Ich sehe, dass sich sehr viel verändert hat, sowohl in der Kirche als auch bei und in mir. Ich wünsche mir, dass die Kirche bei den Menschen bleibt und ihre Sprache kennt und spricht. Ich hoffe, dass es immer wieder Menschen gibt, die sich in der Kirche engagieren, Menschen, die in der Kirche nicht Ruhm und Ehre suchen, sondern sich als Dienerinnen und Diener Gottes für die Menschen einsetzen und den Geist des Evangeliums in unserer Welt wachhalten und weitertragen.
Ein Rat an Ihr jüngeres Ich?
Dankbarkeit für jeden Tag meines Lebens, die vielen schönen Stunden und auch die schweren. Ich möchte nicht jünger sein, aber am liebsten hundert Jahre alt werden, denn ich sehe noch sehr viele schöne Aufgaben vor mir.
Ihr persönliches Motto lautet?
„Hoffe auf den Herrn und sei stark, hab festen Mut und hoffe auf den Herrn“ (aus Psalm 27).
Maria Weikinger
ist studierte Religionspädagogin, Professorin für Mathematik sowie Informatik und seit September 2024 neue Schulleiterin des Erzbischöflichen Privatgymnasiums Borromäum in Salzburg.